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Projekt

„KoDa eG“ gründet Bürgergenossenschaften für soziale, kulturelle und wirtschaftliche Dienstleistungen der Daseinsvorsorge in Kommunen. Es ist ein Forschungsprojekt mit dem vollständigen Titel: „Kommunale Daseinsvorsorge durch Bürgergenossenschaften“
Vier Gemeinden erproben, wie genossenschaftliche Modelle die Daseinsvorsorge tragen können. Die wissenschaftliche Begleitforschung wird vom Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) aus Freiburg abgedeckt. Fundament für die praktische Umsetzung ist das Know-how der beiden Projektpartner SPES und K-Punkt Ländliche Entwicklung im Kloster Heiligkreuztal. Gemeinsam blicken sie auf einen breiten Erfahrungsschatz in der praktischen Planung und Umsetzung von Zukunftsmodellen für den ländlichen Raum. Zusätzlich wird das Projekt von zwei Expertengremien.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert KoDa eG im Rahmen von Kommunen innovativ. Diese Fördermaßnahme unterstützt Projekte, die im Verbund von Wissenschaft und Praxis nachhaltige Strategien für Ortsentwicklung, Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen erforschen und anwenden. Ihr Fokus dabei: Ein verantwortungsvoller Umgang mit Land- und Flächenressourcen. Gefördert werden hierbei bundesweit etwa 30 Projekte, die jeweils differierende Ansätze und Lösungen verfolgen. 

KoDa eG propagiert nun eine dreifache Innovation für die Daseinsvorsorge in Kommunen durch die Organisationsform der Bürgergenossenschaft:
Zum Einen schafft genossenschaftliches, wirtschaftliches Engagement hohe Lebensqualität für alle Altersgruppen.
Weiter ermöglichen Genossenschaften neue Gestaltungsoptionen der Daseinsvorsorge.
Drittens bieten sie lokalen Wirtschaftsunternehmen die Möglichkeit, sich in genossenschaftliche Zusammenhänge einzubringen, diese mitzugestalten und damit langfristig zukunftsfähig zu sein.
Die Bürgergenossenschaften sollen somit Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge tragen. KoDa eG stützt sich dabei auf enge Zusammenarbeit mit der kommunalen Verwaltung, um langfristige Unterstützung sicher zu stellen.

Die Gemeinden Schuttertal, Oberreichenbach und Offenburg aus Baden-Württemberg und die thüringische Gemeinde Posterstein sind die Praxispartner und Pilotkommunen bei KoDa eG. Weitere assoziierte Partner sind die Dorfgemeinschaft Kiebingen und die Gemeinde Neuweiler aus Baden-Württemberg, der Landkreis Saarpfalz und Lützow-Lübstorf aus Mecklenburg-Vorpommern. Diese wollen Erfahrungen und Ergebnisse des Forschungsprojekts für spätere Vorhaben nutzen.
In den Kommunen sollen Infrastrukturprojekte und Dienstleistungen bürgergenossenschaftlich organisiert, oder neue sozialintegrative Vorhaben mit Hilfe von Bürgergenossenschaften initiiert werden. Die Handlungsfelder dafür reichen von der Digitalisierung, Mobilität, Nahversorgung, Pflege und Betreuung bis hin zur Erschaffung von Freizeit- und Kultureinrichtungen. Der Bedarf und die Anforderungen sind dabei von Kommune zu Kommune unterschiedlich.

Ziele der Pilotkommunen:

  • Oberreichenbach: Die Gemeinde im Nordschwarzwald ist eine Kommune mit 2750 Einwohnern. Hier soll die Integration von Zuwanderern, sowie die Schaffung von sozialen und kulturellen Angeboten implementiert werden. Bürgerschaftliches Engagement trägt heute schon ein Bürgerauto, einen Dorfladen und die Nachbarschaftshilfe.
  • Offenburg: Mit 59.000 Einwohnern ist die Stadt in Baden-Württemberg ein wirtschaftliches Oberzentrum. Sie ist die größte Pilotkommune im Forschungsprojekt. In Offenburg sollen Initiativen zur Nachbarschafts- und Flüchtlingshilfe gebündelt werden. Außerdem sind ein Bürgerbus und Dorfläden geplant.
  • Schuttertal: Die Kommune in Baden-Württemberg mit 3200 Einwohnern benötigt neben einem bürgerschaftlichen Dorfladen eine Tagesbetreuung, sowie eine ambulant betreute Wohngruppe.
  • Posterstein: 340 Einwohner macht die thüringische Gemeinde zur kleinsten Projektkommune von KoDa eG. Sie schafft in historischen Ortsgebäuden ein Zentrum für soziale, kulturelle und wirtschaftliche Dienstleistungen. Der Tourismus als Wirtschaftsfaktor soll ausgebaut werden, um weitere Projekte zu finanzieren und Arbeitsplätze zu schaffen.

KoDa eG erstellt also genossenschaftliche Lösungen für diese unterschiedlichen Anforderungen. Hierbei bilden theoretische Grundlagen das Fundament, während deren praktische Umsetzung im Verlauf des Projekts wissenschaftlich analysiert wird.

Der Ablauf

Es gibt drei Arbeitsphasen:

  • Phase: Modellentwicklung
    Klärung von Bedingungen und Voraussetzungen für eine Bürgergenossenschaft zur Daseinsvorsorge (rechtlicher Rahmen; Organisationsformen; Strukturgegebenheiten…)
  • Phase: Implementierung
    Gemeindeprozess zur Gründung der Bürgergenossenschaft . Engagement und Gemeinschaft der Bürger stehen im Fokus. Die konkrete, inhaltliche Arbeit in den Handlungsfeldern wird beratend unterstützt.
  • Phase: Transfer
    Die abschließende Phase evaluiert die Projektergebnisse und erstellt ein Fortbildungskonzept. Am Ende soll ein Handbuch entstehen, das eine Handlungsempfehlung für weitere Genossenschaftsgründungen sein kann.
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